Albverein Dettingen wanderte fünf Tage in der Region Doubs
Am frühen Mittwochmorgen fuhr die 15-köpfige Wandergruppe Richtung Frankreich – Ziel war das Städtchen Ornans an der Loue. Unterwegs fielen der erste Regen, der unser ständiger Begleiter war und die Kreativität des Wanderführers beim Umplanen der Touren jeden Tag aufs Neue forderte.
In Ornans angekommen zeigte sich dann doch die erste blaue Lücke am Himmel und so konnte man zur ersten Tour auf den Spuren des berühmten Malers Malers Gustav Courbet starten. Zunächst durch das Stadtzentrum und dann über einen schmalen Pfad erreichten alle das Chateau d’Ornans. Von der Burgruine hatte man einen grandiosen Blick auf die Stadt und das Louetal mit seinen vielen Seitentälern. Ein Blick in Kapelle aus dem 13. Jahrhundert durfte nicht fehlen und die wohlverdiente Vesperpause am Dorfbrunnen und Buswartehäusle auch nicht. Starker Wind mit kleinen Sturmböen machte die Tour auf dem Waldpfad nicht ganz ungefährlich und trotzdem genossen alle die immer wiederkehrenden Ausblicke auf das Chateau. Wohlbehalten erreichten alle das Plateau von Ornans, an dessen Felskante eine große Madonnenstatue stand. Die steil abfallenden Felswände des Plateaus sind ein Eldorado für geübte Kletterer. Zurück in der Stadt galt es die Zimmer zu beziehen – bei einem guten französischen Abendessen ließ man den Tag ausklingen.
Schon in der Nacht fing es stark an zu Regnen und so konnte die große Bergtour nicht stattfinden. Der Wanderführer bot als Alternative eine Schifffahrt auf dem Doubs an. Auch während der ca. halbstündigen Fahrt durch das enge Tal regnete es in strömen. Von der Anlegestelle ging es ca. 300 m bis zum Doubs-Wasserfall – mehr Wasser floss aus dem Himmel als den Wasserfall hinunter. Der Himmel zeigte kein Erbarmen und so war das nächste Ziel eine Käserei wo die Herstellung in einem Film gezeigt wurde. Die Gruppe konnte die Reifekammern der verschiedenen Käsesorten besichtigen und danach auch noch Käse verkosten. Unter dem Motto: wenn man schon nicht in der Region wandern kann, müssen wenigstens die Köstlichkeiten der Region verkostet werden. Und so vertrieb sich die Gruppe bei Käsefondue, Racelett, diversen Käseplatten und Wein die Zeit. Nachdem sich die Sonne am späten Nachmittag doch noch von der besten Seite zeigte, konnte ein Stadtrundgang durch Ornans mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten unternommen werden.
Auch am Freitag war von Sonne keine Spur – aber einen Wanderer kann eigentlich „fast“ nichts aufhalten und so wurde zunächst eine kleine ca. acht Kilometer lange Rundwanderung zur Lisonquelle unternommen. Dank des starken Regenfalls am Tag zuvor zeigte sich die Lisonquelle von ihrer besten Seite – in der grandiosen Umgebung eines 150 m hohen Felsenkessels entsprang die Quelle tosend aus einer riesigen Grotte. Im weiteren Verlauf des Wegs kamen die Wanderer zur Grotte Sarrazine, aus welcher sich ebenfalls riesige Wassermassen ergossen. Da sich das Wetter Richtung Mittageszeit besserte wurde beschlossen, dass die starke Truppe noch eine 16 km lange Wanderung zur Louequelle unternimmt und der andere Teil das Dorf Lods besichtigt. Das Dorf Lods wird als eines der schönsten Dörfer Frankreichs bezeichnet – die Schmieden und die Häuser der Weinbauern aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind Zeugen der Vergangenheit, als die Bevölkerung noch vom Handwerk und Weinbau lebte.
Für den Samstag war eine Bergtour zum Mont d’Or (1.463 m) geplant – die jedoch wegen schlechtem Wetter abgesagt werden musste. Die schmalen steilen Wege wären zu gefährlich gewesen und die Fernsicht gleich „Null“. Und so entschied der Wanderführer, dass sich alle 15 Wanderer zu einer Teil-Rundtour um den Lac de St. Point aufmachen. Im Gebiet des Lac de St. Point entspringt der Doubs – er ist auf einer langen Strecke Grenzfluss zwischen Frankreich und der Schweiz.
Am Sonntag hieß es dann Abschied nehmen. Um die erlebnisreichen Wandertag daheim nachklingen lassen zu können, hat sich jeder noch reichlich mit französischem Käse eingedeckt. Ein Abstecher mit einem französischen Führer zur Grotte de la Glaciere, deren große Ausmaße mit ihren Versteinerungen und Tropfsteinen, war beeindruckend. Die anschießende dreistündige Rundwanderung führte zur Abtei Grâce-Dieu, wo sich alle bei einer kleinen Rast stärkten. Nach einem letzten Anstieg gab es noch eine Kaffeepause. Die Heimreise erfolgte über die Autobahn nach Freiburg. Vor dem Höllental traf sich die Reisegruppe in einem gemütlichen Restaurant zum gemeinsamen Abschlussessen. Auch die letzten Kilometer von hier bis nach Hause verliefen unfallfrei, so dass die Mehrtagestour in Frankreich als gelungen verbucht werden konnte.