Schwäbischer Albverein Dettingen
Vier Wandertage im Frankenland und ein Abstecher auf die Hohe Rhön.
Morgens um sechs startete die Wandergruppe mit zwei Fahrzeugen Richtung Frankenland. Bei einem Zwischenstopp in Veitshöchheim wurde der ehemalige Sommersitz der Würzburger Fürstbischöfe besichtigt. Im Hofgarten konnten der Irrgarten mit seinen Laubengängen, Heckenkabinetten und den Wasserspielen bewundert werden. Über 200 Skulpturen von Göttern und Tierfiguren bevölkern den weitläufigen Park. Anschließend fuhr man weiter zur fränkischen Dreiflüssestadt Gemünden am Main. Hier begann die erste Tour im Frankenland. Der Rundweg führte an der Fränkischen Saale entlang bis nach Schönau. Im Schatten des Franziskaner Minoritenkloster legten die Wanderer die Mittagsrast ein. Über Feld und Flurwege ging es über die Seifriedsburger Mulde mit erstem Blick auf die Vorrhön. In Seifriedburg stillten die Wanderer in einer Brotzeitstube ihren Durst und der Wirt schenkte jedem noch einen Weinbrand für den weiteren Marsch aus. Zunächst über freies Feld auf geteerten Wegen, an der alten Rodungsinsel Reichenbuch vorbei um dann auf Waldpfaden die Scherenburg oberhalb von Gemünden zu erreichen. Vom Innenhof der mittelalterlichen Burgruine hatte man einen grandiosen Panoramablick auf die Altstadt der fränkischen Dreiflüssestadt und ins Maintal. Über unzählige Treppen wurde der Marktplatz erreicht und in einem fränkischen Lokal eingekehrt. Nach dem Abendessen fuhr die Wandergruppe zum Nachtquartier in einem umgebauten Hofgut, wo der Tag mit einem fränkischen Bier begossen wurde.
In der Nacht hatte es geregnet – trotzdem entschied sich der Wanderführer für die Fahrt in die Hochrhön. Vom Parkplatz beim Guckaisee ging es über schmale Pfade hinauf über den Pferdskopf zur Wasserkuppe, dem höchsten Berg der Rhön mit 950 Meter. Die 300 überwundenen Höhenmeter wurden mit einem faszinierenden Rundumblick bis hin zu den Kalibergen an der Werra belohnt
Privatbild: Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe der Hochrhön
Gleitschirm- und Segelflieger konnten beim Start und Flug beobachtet werden. Vorbei an Touristeninformation, Souvenierläden, dem Deutschen Segelflugmuseum, einem kleinen Flugplatz und der Deutschen Wetterstation wurde die Fuldaquelle erreicht. Über Wiesenwege ging es zunächst immer auf und ab. Ein längerer Fußmarsch auf einem geschotterten Fahrweg führte hinab zum Guckaisee – er ist der einzig natürlich entstandene See der Rhön. In Arnstein wurden in einem Lokal noch fränkische Spezialitäten probiert; den Abschluss des Tages begossen die Teilnehmer in der Unterkunft mit fränkischem Rotwein.
Am dritten Tag wurde eine Rundwanderung bei Hammbelburg unternommen. Zunächst durch die Stadt, am Flüsschen Thulba entlang wurden die Orte Untererthal und Obererthal gestreift. Dann ging es bergauf zum Weiler Seeshof. Auf dem Hochpalteau wurde eine Vesperpause eingelegt. Nach einer Kehre ging es nur noch bergab. Entlang des Hangs waren die alten Weingärten nur noch zu erahnen – einige Trockenmauern waren noch zu sehen. Auf dem weiteren Pfad passierte man die „Geheimnisvollen Figuren“, rätselhafte Figuren deren Herkunft keiner kennt – ein Paar, dass Mutter mit Kind darstellte, war zu sehen. Dafür war der Ausblick über den Steilhang und zu den Westheimer Rebhängen in das Tal der Fränkischen Saale entschädigend.
Der Besitzer des Binsbacher Hofs hat die Wanderer nicht nur beherbergt sondern er ist auch bekannt für seine Schnapsbrennerei. So war es klar, dass eine Schnapsprobe mit zünftigem Vesper nicht fehlen durfte. Zunächst zeigte der Besitzer die Räumlichkeiten in welchen die Maische hergestellt wird, wo und wie die Behälter mit dem Schnaps gelagert werden und erklärte den Ablauf der gesamten Produktion. In einem sehr ansprechenden Raum mit Kerzenbeleuchtung, entspannter Musik und einer langen Tafel teilte sich die Dettinger Wandergruppe mit vier weiteren Personen aus der näheren Umgebung die Proberunden. In netter Gesellschaft wurden ein selbstgebrannter Whisky, vier Schnäpse und vier Obstbrände verkostet. Wer nicht leer trinken wollte, konnte den Rest in einen Krug leeren – aber wer will das schon! Den Abschluss bildeten noch zwei spezielle Obstbrände aus Tonkabohne und Ingwer. Mit einem Gläschen Frankenwein beschloss man den Abend in der Unterkunft.
Der vierte und letzte Wandertag begann mit Regen. Einen Blick in die Wetterkarte zeigte einen Lichtblick in Richtung geplanter Tour und so entschlossen sich alle die Wanderung in Angriff zu nehmen. Das Weindorf Ramsthal liegt in einem idyllischen Seitental der fränkischen Saale, umgeben von fruchtbaren Weinbergen. Und so starte die Wandergruppe ihre letzte Tour vom Parkplatz bei der Kirche hinauf zu den Weinbergen, wo die roten und weißen Trauben kurz vor der Ernte standen. Immer an den Hängen der Weinberge entlang ging es über den Schoppen-Rundweg, ein Stück den poetischen Wald-Wander-Weg und den Bacchus-Weg. Unterwegs legten die Wanderer in einer Winzerhütte eine Vesperpause ein. Zurück am Startpunkt fuhr man nach Euerdorf um dort auf dem Dorffest anlässlich der 1300 Jahr-Feier noch den Abschluss zu machen und sich für die Heimfahrt zu stärken. Trotz schlechter Wettervorhersage konnten die Wanderer an allen vier Wandertagen die Regenschirme und Regenjacken im Rucksack lassen.
Bilder der Wanderung:
Blick von Burgruine nach Gmünden
Schloßpark Veitshöchheim
Schloßpark Veitshöchheim
Auf dem Pferdskopf Hochrhön
Blick zum Guckeisee Hochrhön
Gipfelkreuz Pferdskopf Hochrhön
Rast und Ruh beim Fliegerdenkmal Hochrhön
Weinberge Weindorf Ramsthal