2016 Neckarsteig

Sportliche Wanderung – 100 km – über 2.800 Höhenmeter

Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Dettingen vier Tage auf den Neckarsteig und Burgenweg von Heidelberg bis nach Gundelsheim vom 22. Juni bis 25. Juni 2016

Drei Frauen und fünf Männer fuhren Sonntagfrüh mit der Bahn nach Heidelberg. Vom Altstadtbahnhof Karlstor ging es durch Altstadt zur Talstation der Bergbahn. Mit der modernen Standseilbahn, ab Molkenkur mit dem historischen Wagen aus Holz, erreichte die Wandergruppe den Königstuhl. Nach dem Blick aus 559 m Höhe Richtung Oberrheingraben bis zum Pfälzer Wald folgten wie Wanderer dem Zeichen des Neckarsteigs (blaues N auf weißem Grund). Die Strecke zwischen Heidelberg und Neckarsteinach führt immer wieder auf und ab. Forstwege und schmale Pfade prägten den Steig. Vom Gämsberg-Pavillon hatte man einen herrlichen Blick auf die Neckarschleife bei Neckargemünd. Vom Neckarriedkopf erblickte man die Burgfeste Dilsberg, die beim letzten großen Anstieg der Tagesetappe erreicht wurde. Dann waren noch 2,5 km am Steilhang hinab zur Vier-Burgen-Stadt Neckarsteinach zu bewältigen. Nach ca. 22 km, 525 m Auf- und 974 m Abstieg trafen die Wanderer beim ersten Nachtquartier ein.

Nach der Versorgung mit Tagesproviant startete die zweite Etappe bei leichtem Regen, der die Wandergruppe den ganzen Tag begleitete. Steile Waldpfade führten in Serpentinen hinauf über den „Hoher Darsberg“ Richtung Grein nach Hirschhorn – einem kleinen Fachwerkstädtchen. Hier stärkten sich alle bei Kaffee und Kuchen. Eine Besichtigung von Schloss Hirschhorn durfte nicht fehlen – vom Schossturm hatte man einen guten Blick auf die Neckarschleife und die Neckarschleuse. Hinter dem Schloss Hirschhorn führte der Neckarsteig auf einen steilen Bergrücken zum Umlaufberg Tannenkopf. Der oberhalb der Bahnlinie verlaufende Pfad gab immer wieder Blicke auf den Neckar frei. In Eberbach angekommen verläuft der Neckarsteig direkt durch den am Neckarufer liegenden Stadtpark. Um das zweite Nachtquartier zu erreichen führte der Weg über die Neckarbrücke zum Ortsteil Neckarwimmersbach und nach einem letztes Stück bergauf war die 2. Etappe nach ca. 27 km, 923 m Auf- und 778 m Abstieg geschafft.

 

 

2016-05-22 - 25 Neckarsteigwanderung 059

Privatfoto: Auf der Burg Hirschhorn

Auch der dritte Tag begann wieder bei Nieselwetter – konnte jedoch der guten Stimmung der Wandergruppe nichts anhaben, auch nicht als eine Schuhsohle verloren wurde. Bei einem kurzen Einkaufbummel in der Altstadt wurden schnell ein paar neue Wanderschuhe gekauft. Es ging gleich wieder bergauf über den Breitenstein – den Hausberg von Eberbach. In herrlichem Mischwaldgebiet verläuft der Neckarsteig auf schmalen Pfaden zur Teufelkanzel. Von hier aus wieder ein einzigartiger Blick auf den Neckar mit der Rockenauer Schleuse. Ohne Überquerung des Neckars wurde die Wanderung auf dem Rhein-Neckar-Weg Richtung Zwingenberg fortgesetzt. Der Abstecher in die Wolfschlucht gestaltete sich abenteuerlich, auf dem nassen steilen Untergrund war Vorsicht geboten – der Zusammenhalt in der Gruppe ließ alle Teilnehmer wohlbehalten auf der anderen Seite des Tales bei der Burg Zwingenberg ankommen. Bei einer kurzen Einkehr in Zwingenberg stärkten sich alle für den Rest der Strecke. Nach ca. 25 km, 656 m Auf- und 672 m Abstieg erreichte man Neckargerach. Ein Zimmer mit Blick zur Minneburg auf der anderen Seite des Neckars entschädigte für die Strapazen.

Am vierten Tag war vom Start weg gutes, sonniges Wanderwetter und die letzte Etappe konnte in Angriff genommen werden. Der zunächst harmlos wirkende Neckarsteig oberhalb des Neckars führte an eine Weggabelung. Hier galt es zu entscheiden langer, bequemer Weg oder steil und alpin – dafür aber wildromantisch. Alle entschlossen sich für die Herausforderung, die seit 1940 unter Naturschutz stehende Margaretenschlucht zu durchwandern. Mehrmals musste der Flursbach durchquert und hohe Felsstufen an Steilwänden, die größtenteils mit Seilen gesichert waren, überwunden werden. Dem Neckarsteig folgend boten sich immer wieder schöne Ausblicke auf den Neckar. Bei sonnigem Wetter, einer Rast in der Fachwerkstadt Mosbach und nach einer Stärkung mit einem Rieseneisbecher ging es wieder steil Bergauf. Oberhalb von Neckarzimmern erreichte die Wandergruppe das Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Badens. Hier entschied sich der Wanderführer für eine Abkürzung über den Michaelsberg. Die Michaelskapelle gilt als eine der ältesten Kirchengebäude der Region. Über die sogenannte Himmelsleiter führte der Neckarsteig über die Weinberge „Himmelreich“ hinab in die Altstadt von Gundelsheim. Nach ca. 26 km, 709 m Auf- und 707 m Abstieg bestiegen die Wanderer den Zug und fuhren mit vielen schönen Eindrücken nach Hause.