Wanderreise in die Südvogesen – Gerardmer –

Albverein Dettingen Im Tal der Seen

Die Ortsgruppe Dettingen des Schwäbischen Albvereins unternahm eine viertägige Wanderreise mit 18 Teilnehmern im Naturpark der Südvogesen, und zwar in der Lorraine (Lothringen).
Horb-Dettingen. Unter dem Motto: „ Thematische Wanderungen: Berge, Flüsse, Bäche, Teiche, Seen, sowie Wasserfälle“ hatte der Albverein vier Wanderungen vorbereitet und durchgeführt. Ziel- und Unterkunftsort war die Stadt Gerardmer (Aussprache: Scherramee) im Tal der Seen, auch als „Perle der Vogesen“ bezeichnet, ein Touristenort am größten See der Vogesen und größter Luftkurort derselben, in einer grünen Umgebung zwischen Seen, Wäldern und Bergen. Der Ort wurde im 13. Jahrhundert gegründet und vermutlich nach Gerhard von Elsass (frz. Gerard d’Alsace, 1030 – 1070) benannt.
Leider mischten sich zu dem vorstehenden Motto betreffend die Wasserbegriffe ab und zu ungefragt noch die Regenfälle hinzu, was aber im Großen und Ganzen dieser Wanderreise nicht geschadet hat und keinen Abbruch getan. Bereits aufgrund des schlechten Regenwetters auf der Hinfahrt konnte die beabsichtigte Kurzwanderung am Fluß Vologne und durch die Gorge des Roitelets (Schlucht) nicht durchgeführt werden und am zweiten Tag auch nicht der Besuch von deren Wasserfall „Cascade de Charlemagne“, wo dort in der Nähe die Vologne entspringt. Deshalb wurde im Münstertal zunächst der bekannte Hauptort Münster, bekannt durch seinen Käse, kurz besichtigt. Dann ging die Weiterfahrt über den Pass Col de la Schlucht und danach besichtigte man nach der Mittagspause den an der Vologne befindlichen Wasserfall Saut des Cuves oberhalb von Gerardmer im Nachbarort Xonrupt. Einige Teilnehmer nach dem Einchecken im Hotel umwanderten den See Lac de Gerardmer (5,5 Km, ca. 2 Std.), während andere Teilnehmer bereits eine kleine Stadtbesichtigung machten. Am Abend kehrten alle dann zum Essen in einer elsässischen Taverne ein.
Anderntags führte die erste Ganztageswanderung (Drei-Seen-Wanderung) wieder hinauf nach Xonrupt und zum See Lac de Retournemer, dem Ausgangspunkt einer Wanderung zu zwei weiteren Seen. Zunächst wanderte man im Tal zum Lac de Longemer und ein Stück an dessen Ufer entlang, dann von dort die bewaldeten, aber steilen, steinigen Berghänge hinauf zum Lac de Lispach. Dort befindet sich auch eine Skisprungschanze und Skiloipen. Da schlechtes Wetter mit starkem Regenfall den Rückweg, d.h. Abstieg wieder ins Tal, nicht möglich machte, hatte man zuvor vorsichtshalber einige Autos umgesetzt und fuhr daher zurück nach Gerardmer. Am Abend fuhr man in die Nachbarstadt La Bresse und ging in eine Creperie, d.h. ein spezielles und authentisches französisches Lokal, in der es ausschließlich Crepes (franz. dünne Pfannkuchen aus Weizenmehl), Galettes (desgl. aus Buchweizenmehl) sowie Fondue und Raclette gibt, wo man sich nicht nur beim Wein, sondern auch bei einem Cidre (Apfelwein) vergnügen konnte.
Am nächsten Tag ging es wieder in die Nähe von La Bresse. Die dortige Ganztageswanderung, ein Highlight des viertägigen Aufenthalts, wurde in zwei verschiedenen Gruppen beim Lac des Corbeaux (Krähensee) durchgeführt. Die besser konditionierten Wanderer gingen zunächst hinunter zum Teich Etang de Sechemer, dann bergauf zum Pass Col de Vierge mit einem Rastplatz und einer Hütte, in der Wanderer auch übernachten können, und weiter zum Col de Bramont, einem bei Radfahrern bekannten Bergpass mit vielen Kurven, von wo die Wandergruppe dann am steilen Hang des Altenberg, teils auf Felsenweg kraxelnd, zu einem Hochmoor ging, weiter über das sog. Chaume de Vieille Montagne, einer großen, privaten Bergwiese und von dort wieder über den Col de Vierge zum Roche du Lac, einem Felsen, d.h. einem Aussichtspunkt auf den Krähensee hinunter. Anschliessend stieg man hinunter zum See, teils an einem mit Seilen gesicherten schmalem Felsenpfad, wo man dann auf die zweite Wandergruppe traf, die, von Frau Drieschner geführt, um den See zwischenzeitlich gewandert war und zuvor auf kurzem Weg zum Col de Vierge und zur Bergwiese sowie zurück zum See, und die im dortigen Restaurant einkehrte.
Am letzten Tage, dem Abreisetag, fuhr man auf der Rückreise zunächst in das Wander- und Waldgebiet bei Wintzenheim, einem Ort zwischen Münster und Colmar, zu einer 11 Km langen 5-Burgen-Wanderung. Ein Teil der weniger konditionierten Wanderer besichtigten vor einer kleineren, kürzeren Wanderung auf dem sog. Eichhörnchenweg ua. die Hohlandsburg und das dortige Museum, während die größere Wandergruppe die Tour zu den weiteren Burgruinen Hagueneck und den drei Burgen bei Husseren les Chateaux machte. Auf der weiteren Rückreise über den Rhein wurde dann beim Ort Oberkirch in einer Winzerstube die Schlusseinkehr gemacht und die schönen Wandertage mit einem rustikalen Abschluss beendet. Dort sprach die Gruppe dem Wanderführer Karl-Heinz Drieschner und seiner Ehefrau Marita für deren Organisation und Durchführung ein großes Dankeschön aus und erreichte mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken aus der Seen- und Bergwelt der Südvogesen wohlbehalten Dettingen.